Den vielversprechenden neuen Weg, Schmerzen bei Arthrosen zu lindern und dem Hund neue Lebensqualität zurückzugeben, gehen wir jetzt in unserer Tierklinik.
Kein Schmerzmittel, sondern ein biologisches Protein, das nach seinem Einsatz vom Körper abgebaut wird, macht es möglich, Schmerzen und auch die Entstehung von schmerzhaften Entzündungen zu linden und dem Tier neue Lebensqualität zu schenken. Es wird einmal monatlich gespritzt.
„Es ist – laienhaft gesagt – eher mit einer Impfung zu vergleichen“, so Tierarzt Roman Franzke „Das neue Medikament wirkt anders als die Schmerzmittel, die uns bisher zur Verfügung standen.“
Wissenschaftler haben entdeckt, dass NGS (Nerv Growth Factor), ein Signal-Protein, eine entscheidende Rolle spielt bei Arthroseschmerzen und Entzündungen. Es wird in geschädigtem Gewebe gebildet und an das Gehirn weitergeleitet. Zudem bindet es sich an die Schmerz-Rezeptoren der Nervenzellen. Es ist jetzt erstmals gelungen, NGF im Körper zu neutralisieren und seine Bildung zu minimieren.
Nahezu alle Medikamente, die bisher zur Verfügung standen, haben häufig Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich. Das ist bei dem neuen Mittel nicht mehr der Fall, weil es andere Wege geht. Die bisherigen Schmerzmittel können ersetzt oder aber, je nach Tier und Erkrankung, deutlich reduziert werden.
Multimodale Schmerztherapie
Das neue Medikament wird deshalb Teil unserer „multimodalen Schmerztherapie“. Das bedeutet: Wir schauen und analysieren mit dem Tierhalter gemeinsam, was dem Hund am besten helfen kann. Individuell, angepasst an das Tier und das Krankheitsbild. Das kann ein Medikament sein, aber auch die Kombination aus mehreren Mitteln und zum Beispiel eine ergänzende Physiotherapie.
In einem „Schmerztagebuch“ dokumentiert der Tierhalter, wie es dem Patienten über einen Monat geht. Das Tagebuch besprechen der Tierarzt und der Hundehalter dann bei einem zweiten Termin und schauen, ob die Therapie verbessert werden kann.
Vier von zehn Hunde sind im Laufe ihres Lebens von Gelenkstörungen betroffen. Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, die nicht heilbar ist. Der Gelenkknorpel bildet sich zurück oder wird sogar zerstört. Betroffen sein können alle Gelenke. Tritt ein solcher Gelenkverschleiß oder Gelenkschwund beim Hund auf, verursacht er Schmerzen und schränkt die Bewegungsfähigkeit ein. Das Tier leidet. Je früher eine Arthrose erkannt wird, umso eher kann die Behandlung beginnen. So können Folgeschäden – wie z.B. die falsche Belastung anderer Gelenke – vermieden werden.